Stolpersteine des Schreibens (Part 1): Wie vermeide ich typische Fehler beim Schreiben?

Stolpersteine des Schreibens Part 1 Typische Fehler beim Schreiben. Blogartikel von Alina Schunk von Literally Lektorat

Ab sofort stelle ich dir immer mal wieder sogenannte Stolpersteine des Schreibens vor. Diese Fehler passieren häufig und können – wenn sie vermieden werden – deinen Text aufwerten. Ich erkläre dir die wichtigsten Stolpersteine, die mir im Korrektorat häufig begegnen. 

Heute erwarten dich Antworten auf folgende Fragen: Wie unterscheidet man “dass” und “das”? Welche Kommaregeln sind eigentlich relevant? Und was hat es mit Füllwörtern auf sich?

Deutsche Kommaregeln sind eine echte Krux. Vor allem Nebensätze stellen häufig ein Problem dar. 

💡 Nebensätze: „Ich gehe, weil ich Durst habe.“ – Das Komma trennt Haupt- und Nebensatz.

💡 Infinitivgruppen: Hier kommt ein Komma, wenn sie mit “um”, “ohne”, “anstatt”, “statt”, “außer” oder einem Verweiswort (z. B. “es”) eingeleitet werden. Beispiel: „Er ging, ohne sich zu verabschieden.“

💡 Aufzählungen: Kein Komma vor „und“ oder „oder“ in einfachen Aufzählungen. Beispiel: „Ich kaufe Äpfel, Birnen und Bananen.“

📌 Tipp: Wenn du unsicher bist, ob ein Komma notwendig ist, lies den Satz laut vor. Ein natürlicher Sprechfluss gibt oft Hinweise auf die richtige Kommasetzung, da man an diesen Stellen meist eine Pause macht.

“Dass” oder “das”?

Ein Klassiker, über den Autor:innen häufig stolpern:

💡 „Dass“: leitet Nebensätze ein. Beispiel: „Ich hoffe, dass du kommst.“

💡 „Das“: Artikel oder Pronomen. Beispiel: „Das Auto steht draußen.“

📌 Merksatz: Ersetze „das“ durch „dieses“, „jenes“ oder „welches“. Wenn der Satz noch Sinn ergibt, schreibst du „das“ – andernfalls „dass“. Ganz einfach, oder? 😀

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So vermeidet man falsche Pluralformen

Einige Wörter klingen im Plural komisch – und das liegt oft daran, dass sie falsch gebildet werden. Beispiele:

💡 Das Wort „Kontos“ gibt es nicht: Richtig ist „Konten“.

💡 „Lexika“ statt „Lexiken“: Der Plural von „Lexikon“ folgt den Regeln der griechischen Sprache.

💡 Keine „Käsen“: Das Pluralwort lautet „die Käsesorten“ oder einfach „die Käse“. 

Wortwiederholungen und Füllwörter vermeiden

Stilistisch ist es oft störend, wenn dieselben Wörter im Text zu häufig vorkommen oder Füllwörter den Lesefluss stören. Beispiele:

💡 Wiederholungen: „Der Hund lief schnell. Schnell erreichte er das Ziel.“ → Alternative: „Der Hund lief schnell und erreichte zügig das Ziel.“

💡 Füllwörter wie „eigentlich“, „irgendwie“, „halt“ oder „sehr“ schwächen den Text oft. Beispiel: „Das war irgendwie total spannend.“ → Alternative: „Das war spannend.“ 

📌 Tipp: Lies deinen Text kritisch durch und streiche überflüssige Füllwörter. Aber: In der wörtlichen Rede, also im Dialog zwischen mehreren Figuren, dürfen Füllwörter gerne genutzt werden – aus Authentizitätsgründen. 

Groß- und Kleinschreibung

Manchmal führen alte Angewohnheiten oder Unsicherheiten zu Fehlern:

💡 Nach dem Doppelpunkt: Großschreibung nur, wenn ein vollständiger Satz folgt. Beispiel: „Er sagte: Das ist gut.“

💡 Tageszeiten mit Präposition: Kleinschreibung. Beispiel: „am Abend“, „bei Nacht“.

📌Tipp: Wenn du nicht sicher bist, hilft die Faustregel: Verben, Adjektive und Adverbien werden klein geschrieben, Substantive groß.

Fazit zu den typischen Fehlern beim Schreiben von Texten

Ich hoffe sehr, dass dir meine Tipps geholfen haben. Du hast noch eine Frage? Kontaktiere mich gerne über das Kontaktformular oder per E-Mail an kontakt@literally-lektorat.de.

Schau auch gerne auf meinen anderen Blogbeiträgen vorbei. 🙂 Gerne helfe ich dir dabei, deinen Text nahezu (ja, nahezu, denn eine komplette Fehlerfreiheit gibt es nicht!) fehlerfrei zu bekommen. Auf meiner Angebotsseite findest du alle Infos.

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Alina Schunk | Literally Lektorat

Alina Schunk | Literally Lektorat

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Mit meiner Leidenschaften für Bücher, Texte, Schreiben – kurzum alles, was mit Worten zu tun hat – möchte ich dich auf dem Weg zu deinem fertigen Buch unterstützen.

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